Chronik

 Auszug aus dem Gründungsprotokoll von 1867:

Vom Beweggrunde getrieben, die langen Abende gemütlich zuzubringen und unter sich ein kameradschaftliches Leben zu pflegen, wurde im Jahre 1867 von 10 Mitgliedern eine Blechmusik gegründet. Unter durchaus schwierigen Verhältnissen traten diese 10 Tapferen zusammen, brachten grosse Opfer in finanzieller Beziehung und schreckten vor bedeutendem Zeitversäumnis nicht zurück.

  Dirigenten der Feldmusik Lungern
 Als Dirigent konnte Ferdinand Lötscher aus Schüpfheim im Entlebuch gewonnen werden. Ferdinand Lötscher war damals als guter Trompeter bekannt. Von Beruf Wagner, war auch er Amateurmusiker, musikalisch aber ausserordentlich begabt. Aus seinem Schaffen gingen an die 800 Kompositionen hervor. Bis heute konnten sich allerdings „nur“ etwa 50 ländliche Tänze für 6-stimmige Harmoniemusik behaupten. Lötscher wurde nach zweijähriger Tätigkeit in Lungern als Musikinstruktor in Luzern verpflichtet.
   Als Nachfolger von Ferdinand Lötscher amtete Karl Imfeld, Organist und Gemeindeschreiber. Karl Imfeld beherrschte allerdings kein Blechinstrument. Als angehender Lehrer erhielt er sein Musikausbildung zuerst im Kloster Engeberg und später im Lehrerseminar Zug. Aus den Bestrebungen dieser beiden Männer wurde diese Blasmusik als Tanzmusik mit 5, 6 oder 7 Mitglieder weitergepflegt. Gefragt waren diese Musiker an Aelpler- und Schützenchiuwi in Lungern sowohl auch innerhalb als auch ausserhalb vom Kanton Obwalden. Erhalten geblieben ist bis heute die Aelplerchiuwimusik, bestritten von 6 Bläsern. In ihrem Repertoire befinden sich einige recht originelle, ländliche Märsche und Walzer, die zum Teil aus Ueberlieferungen stammen. Dazu kommt der von Karl Imfeld komponierte Aelplerchiuwimarsch.

 

   Während des ersten Weltkrieges gelangte das vereinsmässige Musikpflegen immer mehr ins Hintertreffen. Der Januar 1919 war die Geburtsstunde der heutigen Feldmusik Lungern. Die musikalische Leitung hatte Franz Imfeld, Försterfranz. Franz war ein sehr guter Militärtrompeter. Als Folge der Auswanderung der sogenannten Pfisterfamilie entstand in der Feldmusik ein empfindliche Lücke, so dass der Dirigent Franz Imfeld von 1923-1925 wieder selber zum Instrument griff. Stellvertretend übernahm Hans Gasser, Lehrer für 2 Jahre den Dirigentenstab. In der 27-jährigen Tätigkeit von Franz Imfeld, Försterfranz als Dirigent ist es auch sein Verdienst, dass die Feldmusik wieder einen neuen Aufschwung erfahren durfte. Talent und eine grosse Ausdauer war nur einige seiner Charakterzüge. Er war mit Leib und Seele ein Musikant.

 

1946 gab Franz Imfeld seine Demission bekannt. Das Jahreskonzert vom 5. Januar 1947 wurde erstmals vom neuen Dirigenten Walter Gasser, Schynberg geleitet. Walter begann als erster während dem 2. Weltkrieg mit der unerlässlichen Tonbildung. Er erlangte mit der Feldmusik beste Erfolge. So am 8. Unterwaldner Musiktag in Sachseln um nur ein Beispiel zu nennen.
Nach 18 Jahren engagierter musikalischer Leitung gab Walter Gasser den Dirigentenstab an Leo Gasser weiter. Am 12. und 13. Juni 1971 unternimmt die Feldmusik Lungern, unter Leitung von Leo Gasser, das erste Mal das Wagnis, an einem eidgenössischen Musikfest teilzunehmen. Mit dem Selbstwahlstück „Gotthardpräludium“ von Hugo Kräch und dem Aufgabenstück „Marionettenspiel“ von Albert Benz erspielt sie sich einen Goldbeer und ebenfalls für die Marschmusik die Note sehr gut. Ein glänzendes Zeugnis im Musikfestjahr stellt den Bläsern die Probenbesuchskontrolle aus; 86% Probebesuch.
 Leo Gasser gab nach 8 erfolgreichen Jahren seine Demission als Dirigent ein. Die Nachfolgeregelung konnte im eigenen Familienrat gefunden werden. Die Taktstockübergabe erfolgte an seinen Bruder Ernst Gasser. Das Jahreskonzert vom 26. Januar 1973 stand das erste Mal unter seiner Leitung. Ernst Gasser hat in seiner Laufbahn eine weitgehende Harmoniebesetzung erreicht. Damit verbunden sind etliche Stunden, die er mit Arrangieren und Umschreiben der einzelnen Werk für die Besetzung der Feldmusik aufopferte. Es ist auch seinem Verdienst zuzuschreiben, dass die Mitgliederzahl auf 50 Musikantinnen und Musikanten anstieg. Während seiner Amtszeit brachte er das grosse Musikkorps auf ein beachtliches, musikalisches Niveau.

 

 Die Nachfolge von Ernst Gasser erwies sich als nicht gerade einfach. Für eine Übergangsjahr konnte der erfolgreiche Posaunist und Dirigent Theo Banz gewonnen werden. Zur selben Zeit war natürlich die Dirigentensuche in vollem Gange. Glücklicherweise zeichnete sich schon bald eine Lösung ab.
 Während der sehr lehrreichen Zeit mit Theo Banz konnte Markus Michel als neuer Dirigent unter Vertrag genommen werden. Das Jahreskonzert vom 1995 wurde schliesslich von beiden Musikern, Banz und Michel, dirigiert.Ab der GV 1995 hat nun die Feldmusik wieder einen offiziellen Dirigenten. Markus Michel  ist eine Person, welche von Ideen sprudelt und zugleich neuen Wind in die Registerreihen bringt.  Er studierte bei Prof. Armin Bachmann am Konservatorium Bern. Nach dem Lehrdiplom und der Reifeprüfung für Bassposaune und Pädagogik erlangte er am Konservatorium Luzern das Diplom für Blasorchesterdirektion Typ A.

 

 Remo Freiburghaus besuchte schon früh den Musikunterricht bei Paul Gygli in Huttwil. Die ersten zwei Jahre spielte er Cornet, anschliessend stieg er aufs Eb-Horn um. Er nahm bereits in seiner Jugend an verschiedensten Solo-Wettbewerben teil und konnte jeweils gute Resultate erzielen. Anfänglich spielte er in der Brassband Gondiswil Solo-Horn. Später schaffte er den Einstieg in die B-Band der Oberaargauer Brass Band als Solo-Hornist. Nach der Militärmusik RS bildetet er sich an Musikhochschule Luzern weiter und schloss das Dirigierdiplom Typ B ab. Ein weiterer Meilenstein in seiner Musikkarriere war der Wechsel zur A-Band der Oberaargauer Brass Band wo er ebenfalls das Solo-Horn spielte.